AN WASSERFLÜSSEN BABYLON /
AM WASSERFLUSS, IN BABYLON
PS 137
Wolfgang Dachstein
A
Der original Text
Hier der original Text, zumal nach der Internetquelle die ich gefunden habe ( http :// ingeb.org/spiritua/anwasser.html ). Wahrscheinlich ist die originale Orthographie nicht eingehalten.
1. An Wasserflüssen Babylon
Da sassen wir mit Schmerzen,
Als wir gedachten an Zion,
Da weinten wir von Herzen,
Wir hingen auf mit schwerem Mut
Die Harfen und die Orgeln gut
An ihre Bäum der Weiden,
Die drinnen sind in ihrem Land,
Da mussten wir viel Schmach und Schand
Täglich von ihnen leiden.
2. Die uns gefangen hielten lang
So hart an selben Orten
Begehreten von uns ein Gesang
Mit gar spöttlichen Worten
Und suchten in der Traurigkeit
Ein fröhlichn Gsang in unserm Leid
Ach lieber tut uns singen
Ein Lobgesang, ein Liedlein schon
Von den Gedichten aus Zion,
Das fröhlich tut erklingen.
3. Wie sollen wir in solchem Zwang
Und Elend, jetzt vorhanden,
Dem Herren singen ein Gesang
Sogar in fremden Landen ?
Jerusalem, vergiss ich dein,
So wolle Gott, der G’rechte, mein
Vergessen in meim Leben,
Wenn ich nicht dein bleib eingedenk
Mein Zunge sich oben ane häng
Und bleib am Rachen kleben.
4. Ja, wenn ich nicht mit ganzem Fleiss,
Jerusalem, dich ehre,
Im Anfang meiner Freude Preis
Von jetzt und immermehre,
Gedenk der Kinder Edom sehr,
Am Tag Jerusalem, o Herr,
Die in der Bosheit sprechen:
Reiss ab, reiss ab zu aller Stund,
Vertilg sie gar bis auf den Grund,
Den Boden wolln wir brechen!
5. Die schnöde Tochter Babylon,
Zerbrochen und zerstöret,
Wohl dem, der wird dir gebn den Lohn
Und dir, das wiederkehret,
Dein Übermut und Schalkheit gross,
Und misst dir auch mit solchem Mass,
Wie du uns hast gemessen;
Wohl dem, der deine Kinder klein
Erfasst und schlägt sie an ein Stein,
Damit dein wird vergessen !
Text : An Wasserflüssen Babylon
Pslm 137
Wolfgang Dachstein, 1525 (1487-1553)
Mélodie: An Wasserflüssen Babylon
Wolfgang Dachstein, 1525/1526
in Teutsches Kirchenmpt Strassburg 1525
RA 66, EG 83
Kommentar zum Text:
Il est le Psaume 137, mis en forme strophique pour le culte protestant naissant. Il paraît en effet dès 1525, dans le » Teutsch Kirchenampt » de Strasbourg, » L’ordre du culte en allemand « , qui est un des premiers livre de liturgie et de cantiques protestants. Ce livre a paru un an après celui de Wittenberg, dont les chants de Luther de 1524 sont repris en 1525 à Strasbourg. » An Wasserflüssen Babylon » sera repris par Luther dans le » Baptsches Gesangbuch » de 1545. Dachstein, qui avait été un condisciple de Luther à Erfurt, fait partie des premiers poètes et musiciens de la Réforme.
l’auteur
Dachstein est né en 1487 à Offenburg sur la Kinzig (ville caractérisée par une église protestante construite en un angle de 90° au coin de la place centrale), et mourut à Strasbourg en 1553. Il était devenu moine dominicain, et en 1521, devint organiste à St Thomas de Strasbourg, puis à la cathédrale de Strasbourg, luthérienne. Il quitta le monastère en 1523, se déclara pour la Réforme, et se maria en 1524.
Il travailla à l’organisation du culte , à la traduction et à la mise en musisque des Psaumes allemands. Son œuvre la plus connue est le Ps 137 » An Wasserflüssen Babylon – Au bord du fleuve à Babylone « , de 1525. La mélodie est devenue célèbre par le chant de Paul Gerhardt : » Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld- Un agneau va et porte la faute « , connu par la belle traduction des Cantiques Spirituels de Strasbourg de 1715 ss : » L’Agneau de Dieu va de bon cœur « , reprise en trois strophes par LP 124 (voir sur ce site le texte complet de cette traduction, sous le titre : » L’Agneau de Dieu va de bon cœur « ). .
Il a composé plusieurs mélodies connues et toujours employées : » Im Frieden dein, o Herre mein – Dans ta paix, ô mon Seigneur « , qui est le Cantique de Siméon ,de 1530 , de Johann Eglisch, un autre collaborateur de la Réforme à Strasbourg, vicaire à la Cathédrale.(voir sous RA 295, EG 222). Il a composé la deuxième mélodie, dite strasbourgeoise, du cantique de Luther : « Aus tiefer Not « , qui est le Psaume 130. On lui doit aussi un Psaume 14 : » Der dorecht spricht ses ist kein Gott – Der Töricht spricht : es ist kein Gott – Le fou dit : il n’y a pas de Dieu « , et un Psaume 15 : » O Herr, wer würd sein Wohnung han – O Dieu, qui aura sa demeure «
La mélodie
Elle commence par une double ligne répétée, comme beaucoup de chorals classiques. La deuxième partie comporte trois lignes répétées. Le point haut de cette partie est la fin du premier groupe de trois lignes et le début du dernier groupe. Ensuite la mélodie redescend et se résout soudain en une magnifique fleur musicale qui fait remonter vers la lumière. LP 124 » L’agneau de Dieu va de bon cœur « , avait supprimé cette fleur. NCTC, ARC et ALL l’ont rétablie avec raison.
Pour éviter la monotonie de la répétition dans la deuxième parte du chant, Dachstein a supprimé les notes doubles dans le premier groupe de trois vers, et les a laissées dans le deuxième groupe. Cela produit un effet d’accélération dans le premier groupe, et rompt le rythme retardé par les notes doubles.
L’alsacien ancien dans le texte
Le texte de Dachstein est intéressant pour la langue régionale. Il contient en effet deux constructions, propres à l’allemand souabe et alsacien, qui sont toujours employées dans ces régions, mais qui disparaîtront du Hochdeutsh, et que Luther déjà n’employait pas.
1. strophe 3 : « Mein Zunge sich oben ane häng ». L’expession » ane häng » se retrouve en alsacien : » ànhäng, ou ànehäng « , ce qui donne pour toute la phrase : » Mini Zung sich owe ànehäng « .
2. strophe 5 : » Wohl dem, der wird dir gebn den Lohn « , où » gebn » a la forme contractée qui se prononce « gän » en alsacien. La phrase entière donne en alsacien: « Wohl dèm, dèr wurd dér gän de Lohn « .
B
Korrigierter deutscher Text zum heutigen Singen angepasst :
( Revision: Yves Kéler 20.3.2006 )
Da die Weise gut bekannt ist, wird das Lied leicht zu singen sein. Ich habe den Text revidiert.
1. Am Wasserfluss, in Babylon,
Da sassen wir mit Schmerzen.
Als wir gedachten an Zion,
Da weinten wir von Herzen.
Wir hingen auf, mit schwerem Mut,
Die Harfen und was spielen tut
An Bäume und an Weiden,
Die wachsen hier in ihrem Land.
So mussten wir viel Schmach und Schand
Von ihnen täglich leiden.
2. Die uns da hielten schon so lang’
Und hart an diesen Orten,
Begehrten von uns ein Gesang,
Gefragt mit spöttischen Worten.
Sie wollten, zu der Traurigkeit,
Ein fröhlich Lied in unserm Leid !
Ach lieber wolln wir singen
Ein Lobgesang, ein Liedlein schön
Aus den Gedichten von Zion,
Das lieblich tut erklingen !
3. Wie sollten wir in solchem Zwang
Und Elend, drin wir standen,
Dem Herren singen ein Gesang,
Und das in fremden Landen !
Jerusalem, vergiss ich dein,
So wolle Gott, der G’rechte mein,
Vergessen auch mein Leben !
Wenn ich nicht bleib dein eingedenk,
Mein’ Zunge, steif, oben anhäng’
Und bleib am Rachen kleben !
4. Ja, das will ich mit ganzem Fleiss:
Jerusalem, dich ehren,
Seit Anfang meiner Freude Preis,
Auch jetzt, und immer mehren.
Gedenk der Kinder Edom sehr,
Am Tag Jerusalem, o Herr,
Die in ihr Bosheit sprechen:
« Reiss ab, reiss ab! » zu aller Stund.
Vertilg sie ganz bis auf den Grund:
Den Boden wolln wir brechen !
5. Du schnöde Tochter Babylon,
Zerbrich und sei zerstöret!
Wohl dem, der gibt dir deinen Lohn
Und dir so wiederkehret
Dein’ Übermut, dein’ Schalkheit gross,
Und misst dir auch mit solchem Mass,
Wie du uns hast gemessen.
Wohl dem, der deine Kinder klein
Erfasst uns schlägt sie an ein Stein,
Damit dein wird vergessen !
Ersatz zu Strophen 4 und 5
Die Gewaltbilder der zweiten Hälfte des Psalms können nicht mehr in der Gemeinde in dieser Art gesungen werden. Höchstens geht es in einer geschulten und liturgisch eingeübten Gruppe, die den Psalm als Gottes Wort singen kann, aber Distanz hält dem Inhalt gegenüber. Zum Beispiel in Bruderschaften, wie die Michaels-, oder gregorianische Singgruppen, wie Alpirsbach, unter anderen. Man kann aber den Gedanken der Vergeltung beibehalten, und diesen aus den zwei Strophe herausholen. So kann man die zwei letzten Strophen zusammenschmelzen, und eine Abschlussstrophe des Liedes entstehen lassen, die den ursprünglichen Charakter erhält.
4. Das möcht ich tun mit ganzem Fleiss:
Jerusalem, dich ehren.
Seit Anfang, will ich deinen Preis,
Auch jetzt, und immer, mehren !
Gedenk der Kinder Edom sehr,
Die in der Bosheit sprachen, Herr:
« Wir wolln die Stadt abreissen ! »
Du schnöde Tochter Babylon,
Wohl dem, der dir gibt deinen Lohn,
Damit dein wird vergessen !