GOTT, DEINE DREINHEIT HATTE I (rév) Advent, Weihnachten, Epiphanias, Trinitatis

ADVENT
WEIHNACHTEN
EPIPHANIAS
TRINITATIS

       GOTT, DEINE DREINHEIT HATTE I

               Walther von der Vogelweide

         Mélodie: O Welt, ich muss dich lassen

         die Dreieinigkeit

1. Gott, deine Dreinheit * hatte
    Mit Vorgedank und Rate
    Das Heil für uns bestellt:
    Drei Wesen in ihr’r Gleichheit
    Bekennen wir in Dreiheit :
    Für Eins in dir die Drei wohl gilt ! 
                               * Dreieinheit

2. Du Gott der hohen Heere,
    Des selbsbestehend’ Ehre
    Verändert nimmermehr,
    Uns sende deine Lehre,
    Denn uns verleitet sehre
    Der Fürst der Höll, des Abgrunds Herr !

3. Dein Name sei geehret,
    So auch dein Lob vermehret,
    Dein Stärke und Gewalt.
    Der Teufel Sünde lehret
    Und macht, dass ungeehret
    Dein Name werd in aller Welt.

        Geburt und Erscheinung Jesu

4. Marie ist Mutter g’wesen,
    Ohn alles Manns Mitwesen
    Und wider menschlich Macht.
    Wohl ihr, dass sie getragen,
    Der unsre Sünd geschlagen,
    Die Evas Schuld uns hat gebracht.

5. Dem Lamm gehört die Kirche,
    In jugendlicher Frische
    Und unbefleckter Farb.
    Das Lamm ist Herr und Christe,
    Wahr Gott, und wird zum Hirte
    Der Schafen Herd, wofür er starb.

6. Der aus dem Wort gewachsen,
    Wuchs über alle Massen
    Zum Wort, er wuchs zum Mann.
    Da merket all dies Wunder :
    Ein Gott, von Art nicht minder,
    Mensch nach der Art, tritt in den Bann !

         Gebet

7. Wir bitten dich, geboren
    Von einer Magd erkoren,
    Du wollest uns bewahrn.
    Denn ohne dich kann keiner
    Gerettet sein. Nur einer,
    Du, der macht, dass wir sicher fahrn !

8. Drum sendet, Sohn und Vater,
    Den rechten Geist hernieder :
    Der feuchte uns das Herz,
    Welchs dürr und trocken lieget ;
    Den Geist, der dann besieget
    Der Schulden Angst und Sünden Schmerz !

           Text          Gott, deine Dreinheit, die geschlossen hatte
                            um 1200
                            Walther von der Vogelweide
                            (um1170 Österreich – 1230 Würzburg)
                            Textegestaltung: Yves Kéler 24.3.2008

           Melodie     Vorschlag:
                             O Welt, ich muss dich lassen
                             Heinrich Isaak 1495, geistlich 1505
                             (um 1450 Flandern – 1517 Florenz)
                             RA 481, EG 521