Gedicht : EIN GUOT, EIN SELIG IOR (rév) Wihnàachte, 1. un 2. Wihnachàchtssunda, Nejohr 2008

NEJOHR
1. UN 2. SUNDAA NOOCH WIHNACHTE

          EIN GUOT, EIN SELIG IOR
    ( vun ere Nejohrskart von 1490)

     Gedicht, züe läse ufs Nejohr
     
 
1. „Ein guot, ein selig ior »
    Wenscht uns des Chrischtüskind,
    Wo steht uf blejend Ros
    Un löjt uf uns gar lind.
    Es säj’t mir einre Hànd,
    Die ànder hebt e Bànd,
    Wo druf steht, g’schrewe klor:
    „ Ein guot, ein selig ior ».

2. ‘S Kind steht uf purpur Ros,
    Es wàchst üs Jesse Stàmm,
    Kommt züe uns klein un bloss,
    Sin Màntel weht wie Flàmm.
    Es isch e Keni lieb,
    Es tràt àm Kopf e Schieb,
    Die zeigt, es kommt von Gott,
    Läbt ewig, frej vum Tod.

3. Es steht àm Krizes Stàmm,
    Losst dert sin Läwe bol :
    Des Kind isch Gottes Làmm,
    Tràt d’Süende schmerzensvoll.
    Marie, die Màgd, het brocht
    Ihr Kind züe Mitternàcht,
    Dàss sin Liecht leucht’t hervor
    Un bringt e »selig ior ».

4. Die blejend Ros wàchst stràmm,
    Mit Bletter un mit Dorn,
    Sie wurd züem Krizesstàmm,
    Versehnt uns Gottes Zorn.
    Herr Jesüs, g’borner Sohn,
    Vergib uns un verschon,
    Sei lieb, komm uns zevor
    Un schenk e »selig ior ».

               Text:            „Ein guot, ein selig ior »
                                   Yves Kéler 14.2.07
                                   Nooch’ere Nejohrs Wunshckart
                                   Elsàss 1490

                Melodie:     Kenni momentàn