HIER, AMIS, IL FAUT ME CROIRE

HIER, AMIS, IL FAUT ME CROIRE
           Gestern, Brüder, könnt ihr’s glauben ?

            Lessing Ephraim Gotthold (1729-1781)

1. Hier, amis, il faut me croire,
    Hier, quand j’en étais à boire,
    Comprenez-vous mon effroi ?
    La mort est venue chez moi !

2. Menaçante, lame haute,
    Elle dit, bardée de côtes : 
    « Viens, disciple de Bacchus,
    Tu as bien déjà trop bu ! »

3. « Chère mort, lui dis-je, en larmes,
    Ta bonté, là, me désarme !
    Prends un verre de mon vin
    Et ménage mon destin ! »

4. Souriante, prend le verre, :
    « A la peste sur la terre :
    Veuve noire, à ton succès ! »
    Et me rend le verre à pied.

5. Je me sens léger et libre :
    Elle crie d’un ton terrible :
    « D’une goutte de bon vin,
    Crois-tu sortir de ma main ? »

6. « Mort, priai-je, sur la terre
    Médecin je voudrais être.
    Je te laisserai comptant
    La moitié de mes patients ! »

7. « Bien ! Alors tu pourras vivre,
    Puisque ainsi tu me les livres.
    Vis et mange à satiété,
    Bois ton vin à ma santé ! »

8. « Quel mot doux à mon oreille,
    Ta parole m’émerveille !
    Vois, je bois ce vin perlé,
    Mort, à ta fraternité ! »

9. « Eternel je pourrai vivre
    Par ce vin qui me délivre ;
    Eternels, le vin, l’amour,
    Me réjouiront toujours ! »
   
   
         Texte        Gestern, Brüder, könnt ihrs glauben ?
                          Lessing Gotthold Ephraim (1729-1781)
         Mélodie :  origine inconnue                 

           dans        Das grosse Buch der Volkskieder
                          Über 400 Lieder aus Deutschland,
                          Österreich und der Schweiz,
                          herausgegeben von Walther Hansen,
                          mit Illustrationen von Ludwig Richter
                          DTV, Deutscher Taschenbuchverlag
                          München 2010, page 230
                          fr. : Yves Kéler 13.1.2012
   

Texte original   
   

1. Gestern, Brüder, könnt ihrs glauben ?
    Gestern bei dem Saft der Trauben,
    Stellt euch mein Entsetzen für:
    Gestern kam der Tod zu mir.

2. Drohend schwang er seine Hippe,
    Drohend sprach das Furchtgerippe:
    « Fort, du teurer Bacchusknecht!
    Fort, du hast genug gezecht ! »

3. « Lieber Tod, sprach ich mit Tränen,
    Sollst du nach mir dich sehnen?
    Sieh, da steht Wein für dich!
    Lieber Tod, verschone mich! »

4. Lächelnd greift er nach dem Glase,
    Lächelnd macht er’s auf der Base,
    Auf der Pest Gesundheit leer;
    Lächelnd setz er’s wieder her.

5. Fröhlich glaub ich mich befreiet,
    Bis er schnell sein Drohn erneuet:
    « Narr, für einen Tropfen Wein,
    Denkst du, spricht er, los zu sein? »

6. « Tod, bat ich, ich möcht auf Erden
    Gern ein Mediziner werden.
    Lass mich, ich verspeche dir
    Meine Kranken halb dafür! »

7. « Gut, wenn das ist, magst du leben!
    Ruft er, nur sei mir ergeben!
    Lebe, bis du satt geküsst
    Und des Trinkens müde bist! »

8. « O wie schön klingt dies den Ohren!
    Tod, du hast mich neu geboren.
    Dieses Glas voll Rebensaft,
    Tod, auf gute Bruderschaft!

9. Ewig muss ich also leben,
    Ewig denn, beim Glas der Reben! 
    Ewig soll mich Lieb’ und Wein,
    Ewig Wein und Lieb erfreun! »