Mél: Wer nur den lieben Gott lässt walten
G. Neumark 1641-1657
( RA 4545, EG 369)
1. Dü hesch, Herr Jesüs, nix verbroche,
Verzählt hesch üs’m grosse Buech.
Hesch d’Freiheit un din Reich versproche,
Wenn ich nooch Lieb un Friedde suech.
Mir sin, wie’s in de Schrift duet stehn,
Jetz Brueder àlli, Gottessehn.
2. Isch’s waje dem, dàss sie Dich strofe,
Dàss sie Dich fescht genomme hàn?
Feig, in der Nàcht, wenn àlli schlofe,
Komme bewaffnet fufzig Mànn.
Vor de Soldàte, der wie lauft,
Het Dich schon mit’me Schmutz verkauft !
3. Sie hàn Dich gfesselt un gebunde,
Verspott, gepeitscht un üsgelàcht.
E Dornekron voll Bluet un Wunde,
So hàn se Dich àn’s Kriz gemàcht.
Sie hàn Dich b’hàndelt wie e Dieb,
Un Dü redsch immer noch von Lieb !
4. Dü hesch, dàss d’Mensche luschtig singe,
Üs Wàsser gueter Win verschàfft.
Jetzt, wie Dü Durscht hesch, krejsch ze trinke
E Schwamm in Essi ingemàcht!
Doch bàl sehn die wie um Dich stehn
D’Erd un de Himmel untergehn.
5. Ich will jetzt zue Dir àn’s Kriz komme,
Denn ich muess bichte, Brueder Dü!
Dàss ich nit zue de guete fromme
Chrischtelit g’heer, Heilànd Jesü!
Luej, do steh-w-ich, e Suender, der
Dànk din’re Gnàd gern selig wär !
Texte D¨hesch, Herr Jes¨s, nix verbroche
Roland Engel, années 1980
rév: Yves Kéler 26.03.2005
Mélodie Wer nur den lieben Gott lässrt walten
Georg Neumark 1657
RA 454, EG 369